EN-GJV-400 | 5.2201
Numerische Bezeichnung | 5.2201 |
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Chemische Bezeichnung | EN-GJV-400 |
Ätzung | 3% Nital |
Vermiculargraphit verdankt seinen Namen der würmchenförmigen Struktur des Graphits. Mindestens 80 % des Graphits müssen in vermicularer Form vorliegen, der Rest in kugeliger Form (keine lamellare Form!). Vermiculargraphitguss ist in der DIN EN 16079:2013 genormt. Die Sorten EN-GJV-300 bis EN-GJV-450 werden nach ihrer Zugfestigkeit eingeordnet.
Das vorliegende Bauteil besteht nominell aus GJV-400, weist aber je nach lokaler Wandstärke in verschiedenen Bereichen unterschiedliche Gefüge auf. Bei dünner Wandstärke und entsprechend rascher Abkühlung wird sowohl ein erhöhter Kugelanteil als auch ein höherer Perlitgehalt erreicht, was lokal für eine deutlich höhere Festigkeit als 400 MPa sorgt.
- Position A: dicke Wandstärke
In Position A liegt der Graphit zu ca. 87 % als Vermiculargraphit (Form III) vor,
zu 7 % liegt er in Kugelform (Form VI) und zu 6 % als geringfügig ungleichförmiger Kugelgraphit (Form V) vor.
Die Matrix besteht zu je etwa 50 % aus Ferrit und Perlit. - Position B: mittlere Wandstärke
In Position B liegt der Graphit zu ca. 90 % als Vermiculargraphit (Form III) vor, zu 4 % in Kugelform (Form VI) und zu 6 % als geringfügig ungleichförmiger Kugelgraphit (Form V) vor.
Die Matrix ist perlitisch mit ca. 20 % Ferrit, der die Graphitwürmer und -kugeln säumig umgibt. - Position C: dünne Wandstärke
In Position C liegt der Graphit zu ca. 87 % als Vermiculargraphit (Form III), zu 5 % liegt er in Kugelform (Form VI) und zu 7 % als geringfügig ungleichförmiger Kugelgraphit (Form V) vor.
Die Matrix ist fast rein perlitisch mit noch ca. 5 % Ferrit. - Position D: Weißerstarrung am Rand. Lokal hat in einer Randzone Weißerstarrung stattgefunden. Zwischen den Graphitkugeln gibt es nur sehr wenig Vermiculargraphit; stattdessen liegt der Kohlenstoff in Form von Zementit (Fe₃C) vor.